Digitalisierung und freiwilliges Arbeiten im Alter – zwei Top Themen 2024! - Österreichischer Seniorenbund

Digitalisierung und freiwilliges Arbeiten im Alter – zwei Top Themen 2024!

Das Thema der Woche

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

erschienen am 21.05.2024

Ich bin seit 40 Jahren in der Politik und kämpfe für Themen, von denen ich überzeugt bin, dass sie für unsere Gesellschaft besonders wichtig sind, noch ein Stück mehr, als für alle anderen.

Zwei Themen brauchen meiner Meinung nach dringend einen kräftigen „Schub in Richtung Zukunft“, weil sie sich extrem stark verändern und daher mutige und völlig neue Ansätze erfordern.

„Digitalisierung“ und „freiwilliges Arbeiten neben der Pension oder über das Pensionsantrittsalter hinaus“ sind diese zwei Themen, für die ich 2024 eine „Extrameile“ gehen möchte.

Gemeinsam mit Experten, Politikern – parteiübergreifend -, Think Tanks und NGOs möchte ich daher einen Dialogprozess starten. Ohne Tabus. Frei von Klischees, Vorurteilen, Schubladen, politischen Ideologien und Populismus.

Digitalisierung soll Mehrwert bringen und darf niemanden zurücklassen

Ich bin ein Fan der Digitalisierung und sehe sie tatsächlich als "Tor zur Welt" mit vielen Vorteilen, gerade auch für Seniorinnen und Senioren, wie zB in der Telemedizin, bei eingeschränkter Mobilität, für online-banking, Behördenangelegenheiten oder Einkäufe bzw. Buchungen. Vorausgesetzt sie erleichtert uns das Leben und erschwert es nicht. Sie soll Mehrwert und Sicherheit bringen.

Digitalisierung & Künstliche Intelligenz sind aber schon längst keine Option mehr, sondern fixer Bestandteil unseres Lebens und Voraussetzung das tägliche Leben zu beschreiten. Ich bin daher der Meinung: Wenn uns Wirtschaft und Politik von der Digitalisierung zunehmend abhängig machen, müssen sie auch ihrer Verantwortung nachkommen und dafür Sorge tragen, dass auch wirklich jeder durch dieses Tor schreiten kann. Daher fordere ich für alles was im öffentlichen Bereich digital angeboten wird, parallel auch eine analoge Variante zumindest für die nächsten 10 Jahre.

Zukunftstrend freiwilliges Arbeiten in der Pension oder über das Pensionsantrittsalter hinaus

Wann und wie jemand in die Pension schreitet, muss in Zukunft flexibler werden. Pensionsantritt sollte sich mehr nach der Erwerbsdauer und weniger nach einem Datum richten. Jedenfalls muss es für PensionistInnen finanziell und steuerlich attraktiver werden neben der Pension zu arbeiten. Ein erster Schritt war die – seit 1.1.2024 – Abschaffung der Pensionsbeiträge für ein Zusatzeinkommen durch Erwerbstätigkeit von bis zu 1.040 EUR brutto pro Monat bzw. die Reduktion auf 12,5% für Selbstständig arbeitende PensionistInnen.

Wer in Alterspension gehen könnte sollte von Politik durch finanzielle Anreize und Arbeitgeber durch alter(n)sgerechte Arbeitssituationen motiviert werden länger zu arbeiten. Der - ebenfalls mit 1.1.2024 - erhöhte Bonus von 4,2% auf 5,1% bringt bei voller Ausschöpfung der Korridorpension nach 3 Jahren eine deutlich höhere Pension. Bei einer Bruttopension von 1.500 EUR erhöht sich die Pension um 40% auf rund 2.130 EUR.

Weil wir für beide Themen aber „Maßnahmenbündel statt Einzelmaßnahmen“ brauchen, starte ich den Dialogprozess ganz nach dem Motto: Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu Ende gegangen wird.

Ich freue mich auf Ihre Unterstützung!

Ihre
Ingrid Korosec

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