Hausarzt – erste Hilfe und erster Ansprechpartner in Gesundheitsfragen. - Österreichischer Seniorenbund

Hausarzt – erste Hilfe und erster Ansprechpartner in Gesundheitsfragen.

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

Der Hausarzt, das gilt insbesondere auch für den Landarzt, ist in vielen Fällen die erste Station bei der medizinischen Versorgung. Mehr noch, der Hausarzt ist Gesundheitsberater, ja Gesundheitsmanager für die ganze Familie. Gerade auch für ältere Menschen, die in ihrem Arzt eine Vertrauensperson sehen. Hat er sie doch über viele Jahre begleitet, vom Eltern- bis herauf ins Großelterndasein, kennt ihre Lebensumstände, weiß über deren Gesundheitszustand und Befindlichkeiten Bescheid.

Nicht immer ist dieser persönliche Kontakt aber möglich. Weil es an den Ansprechpartnern mangelt. Sowohl in der Stadt als auch am Land ist die ein oder andere Stelle unbesetzt. Es ist daher eine schon seit langem von uns erhobene Forderung, eine Offensive für den Hausarzt zu starten.

Mehr Hausärzte braucht das Land!

Mit der Beschlussfassung des Regierungsprogramms ist es unter anderem gelungen, die Aufmerksamkeit auf die Stärkung des Hausarztes und der Gesundheitsversorgung vor Ort zu richten. Daher sollen die Rahmenbedingungen für Hausärzte attraktiver gestaltet, eigene Landarzt-Stipendien eingeführt und die Finanzierung von sogenannten Lehrpraxen ermöglicht werden.

Papier kann geduldig sein. Nicht in diesem Fall. Daher wird jetzt bereits mit der Umsetzung begonnen.

Um die Übernahme und Führung einer Praxis als Allgemeinmediziner, als Arzt in einer Landgemeinde attraktiv zu machen, muss gerade auch die Ausbildung ausgebaut und forciert werden. Nur so kann der Beruf des Haus- und damit auch Landarztes wieder schmackhaft gemacht werden. Wie so oft ist das in der Vergangenheit am entschlossenen politischen Willen und den nötigen finanziellen Zuschüssen gescheitert. Freilich, wenn man ernsthaft will, dann lässt sich auch ein Weg finden.

Über die Lehrpraxis zur eigenen Ordination.

Faktum ist, dass Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner nach dem Studium 27 Monate Turnusausbildung absolvieren. Davon ist es möglich, 12 Monate in einer Lehrpraxis zu verbringen. Also Erfahrungen direkt vor Ort zu sammeln. Gerade dieser praxisnahe Bezug ist entscheidend, weil sich so junge Ärzte ein genaues Bild darüber verschaffen können, wie sich das Leben in einer Arztpraxis abspielt, welche Anliegen seitens der Patienten an den Arzt herangetragen werden und welche unternehmerischen Aufgaben in einer Praxis anfallen.

Nun ist es durch eine Übereinkunft von Bund, Ländern, Sozialversicherung und Ärztekammer möglich geworden – zunächst bis 2020 –, die nötige Finanzierung für die Ausbildungsplätze aufzustellen. Damit wurde eine Basis geschaffen, um die wohnortnahe ärztliche Versorgung zu sichern, aber auch Lücken zu schließen. So erhalten wir unsere hohe Qualität der Gesundheitsversorgung vor Ort. Damit der Weg zum nächsten Arzt keine Weltreise wird, besonders wenn es um Minuten geht. Und wir für Ärzte keine Nummern, sondern Menschen mit Geschichte sind. Und damit meinen wir nicht nur die Krankengeschichte. Alles in allem ein großer Erfolg, über den wir uns ganz besonders freuen – auch für die Seniorinnen und Senioren im ganzen Land!

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