Heimbewohner werden nicht mehr eingesperrt! - Österreichischer Seniorenbund

Heimbewohner werden nicht mehr eingesperrt!

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

Wir haben aus den Erfahrungen des Beginns der Corona-Pandemie im Frühjahr wichtige Lehren gezogen. Dort haben sich besonders in Pflege- und Seniorenheimen tragische Szenen abgespielt. Alte und schwerkranke Menschen vereinsamten auf Grund der Besuchsverbote. Demenzkranke Menschen verstanden nicht, wieso ihre Kinder und Enkel auf einmal nicht mehr zu Besuch kamen. Andere durften nicht im Kreis ihrer Angehörigen aus dem Leben gehen, durften nicht einmal ein letztes Gespräch mit ihrem Seelsorger führen – sie mussten alleine sterben.

Die rigorosen Maßnahmen in Form von Kontakt- und Besuchsverboten haben die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflege- und Altenheimen stark getroffen. Denn diesen Menschen ist der Kontakt zu ihren Lieben oft wichtiger als die eigene Gesundheit, besonders, da sie wissen, dass sie nicht mehr unendlich viel Zeit haben.

Der Seniorenbund hat seit Monaten darauf gedrängt, dass alte oder schwerkranke Menschen nicht mehr einfach weggesperrt werden dürfen. Ich bin sehr froh, dass unser Ruf gehört wurde und die neue Covid-Verordnung auf die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen besondere Rücksicht nimmt. Dort ist Folgendes festgeschrieben:

„Besuche im Rahmen der Palliativ- und Hospizbegleitung sowie zur Begleitung bei kritischen Lebensereignissen sind jedenfalls zu ermöglichen.

Die in Alten-, Pflege- und Behindertenheimen vorgesehenen Maßnahmen dürfen nicht unverhältnismäßig sein oder zu unzumutbaren Härtefällen führen.“

Das bedeutet, dass Alten- und Pflegeheime nicht mehr mit Berufung auf das Hausrecht Kontakt- und Besuchsverbote erlassen dürfen. Dramatische Szenen und drohende Vereinsamung wie im Frühjahr wird es nicht mehr geben.

Damit wir uns und andere in dieser schwierigen Zeit schützen, gilt weiterhin:

  • Halten wir weiterhin Abstand – auch im öffentlichen Raum, hier gilt auch wieder die Regel von einem Meter Abstand.
  • Waschen wir uns regelmäßig die Hände mit Seife.
  • Tragen wir Schutzmasken. Ganz wichtig: Gesichts- und Kinnschilde aus Plexiglas sind nicht mehr als Mund-Nasenschutz zulässig, da sie die Ausbreitung von Atemluft – und damit auch Viren – nicht eindämmen.

Wenn wir uns an diese Maßnahmen halten und aufeinander schauen, bin ich überzeugt, dass wir den Herbst und Winter gut meistern werden.

Bleiben wir gemeinsam gesund!

Herzlich,

Ihre Ingrid Korosec

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