Jetzt 4 Wochen Disziplin – für ein gemeinsames, gesundes Weihnachten! - Österreichischer Seniorenbund

Jetzt 4 Wochen Disziplin – für ein gemeinsames, gesundes Weihnachten!

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen dramatisch angestiegen. Mittlerweile liegen wir bei rund 5.000 Neuinfektionen pro Tag – das ist so hoch wie nie. Auch nimmt die Zahl der schweren Erkrankungsverläufe zu, in einigen Bundesländern ist schon mehr als die Hälfte aller Intensivbetten belegt.

Wenn die Ausbreitung des Virus in diesem Tempo weitergeht, werden die Krankenhäuser bald nicht mehr die Möglichkeit haben, alle Menschen zu behandeln: Operationen werden verschoben, Schwerkranke können nicht mehr medizinisch betreut werden. Das wäre eine unvorstellbare Gesundheitskrise, die wir nicht zulassen dürfen!

Um die Überlastung unseres Gesundheitssystems zu verhindern und die starke Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, hat die Bundesregierung für die kommenden vier Wochen umfassende Maßnahmen beschlossen. Dabei wurden wichtige Lehren aus den Erfahrungen des Frühjahrs gezogen. Die kommenden Einschnitte in unseren Alltag sind groß, ich verstehe auch, dass sie eine Belastung darstellen können oder beängstigend wirken. Aber die Maßnahmen sind gezielter, weil sie dort ansetzen, wo die größten Infektionsherde bestehen.

  • Generell gilt: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen. So schützen wir andere und uns selbst.
  • Außerdem gilt weiterhin, dass wir in Eigenverantwortung soziale Kontakte einschränken müssen, um uns selbst und andere zu schützen. Bei privaten Zusammenkünften unter Tags sollten nicht mehr als sechs Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen. Das ist zwar nicht Gesetz, aber verantwortungsvolles Handeln hilft, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
  • Es gibt zwischen 20 Uhr und 6 Uhr Ausgangsbeschränkungen. Es ist erlaubt, ins Freie zu gehen, um notwendige Besorgungen zu erledigen, um anderen Menschen zu helfen oder um sich sportlich zu betätigen oder die Beine zu vertreten – selbstverständlich mit Abstand zu anderen Menschen.
  • Gastronomiebetriebe, Hotellerie, Freizeit- und Sportstätten werden geschlossen. Lokale dürfen weiterhin Lieferservice oder Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Handel und Dienstleister bleiben geöffnet, pro 10 Quadratmeter Verkaufsfläche darf nur ein Kunde eintreten. Anders als im Frühjahr bleiben Parks und Bibliotheken geöffnet.
  • In Alten-, Pflege- und Behindertenheimen wird das Personal wöchentlich getestet, um den Schutz der Bewohner zu gewährleisten. Auch Besucher müssen einen negativen PCR-Test (nicht älter als zwei Tage) oder einen negativen Antigen-Schnelltest (nicht älter als ein Tag) vorweisen. Jeder Bewohner darf zumindest alle zwei Tage einen Besucher empfangen. Nach zwei Wochen wird diese Regel gelockert und auf einen Besucher täglich erweitert. Nach wie vor gilt: Palliativ- und Hospizbetreuung sind jedenfalls möglich und es darf nicht zu Härtefällen kommen. Das ist eine große Verbesserung im Vergleich zum Frühjahr und bedeutet, dass niemand mehr vereinsamen oder alleine sterben muss.
  • Oberstufen und Universitäten gehen ins Homeschooling, während Kindergärten und Unterstufen weiterhin beim regulären Schulbetrieb bleiben. Das entlastet berufstätige Eltern stärker als die generellen Schulschließungen im Frühjahr.

Es liegt an uns allen, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Wenn wir die kommenden vier Wochen diszipliniert sind, können wir die Infektionszahlen so weit drücken, dass wir Weihnachten so normal wie möglich verbringen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Herausforderung meistern werden – zusammen.

Bleiben wir gemeinsam gesund!

Herzlich, Ihre Ingrid Korosec

Infos zu den November-Maßnahmen

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