Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
Seit vergangener Woche sind in den Kranken- und Kuranstalten wieder tägliche Besuche möglich. Zwar freue ich mich über diesen Öffnungsschritt, ein großer Wermutstropfen bleibt aber: In Alten- und Pflegeheimen wurden die Besuchsregeln nicht im gleichen Ausmaß gelockert. Hier wurde eine große und wichtige Chance vertan.
Das Öffnungstempo in den Alten- und Pflegeheimen muss mindestens so schnell vorangehen, wie in den Kranken- und Kuranstalten. Denn in den Alten- und Pflegeheimen haben die Bewohnerinnen, Bewohner und das Pflegepersonal bereits zumindest ihre erste Teilimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Ihre körperliche Gesundheit ist damit flächendeckend gesichert. Jetzt muss alles dafür getan werden, ihre seelische Gesundheit zu sichern, indem ihnen wieder tägliche Besuche ihrer Lieben ermöglicht werden.
Gerade die Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime sind sich der Endlichkeit ihres Lebens bewusst und möchten jede Möglichkeit nutzen, die sie mit ihren Lieben verbringen können. Das wird ihnen bereits seit einem Jahr beinahe komplett verwehrt – für diese Menschen ist ein Jahr eine unendlich lange Zeit! Aber nicht nur die Heimbewohnerinnen und –bewohner leiden unter den strengen Besuchsregeln. Mich erreichen fast täglich verzweifelte Nachrichten von Angehörigen.
Für mich ist klar: Wer geimpft ist, muss raus aus der Isolation! Daher werde ich weiterhin dafür kämpfen, dass Heimbewohnerinnen und –bewohnern rasch wieder der regelmäßige Kontakt zu ihren Lieben ermöglicht wird. Denn dafür haben sich die Seniorinnen und Senioren immerhin auch impfen lassen!
Ihre
Ingrid Korosec
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