Erheben wir gemeinsam unsere Stimme gegen Altersdiskriminierung bei Führerscheinen! - Österreichischer Seniorenbund

Erheben wir gemeinsam unsere Stimme gegen Altersdiskriminierung bei Führerscheinen!

Das Thema der Woche

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

erschienen am 29.05.2023

Für uns Seniorinnen und Senioren ist klar: Wir bestimmen selbst, was wir können und wollen, nicht unser Geburtsdatum! In Brüssel wird das offensichtlich anders gesehen. Denn eine Novelle zur EU-Führerscheinrichtlinie sieht verpflichtende Fahrtauglichkeitsprüfungen für alle ab 70 vor. Statt wie bisher 15 Jahre soll ein Führerschein ab 70 nur maximal fünf Jahre gelten und muss dann erneuert werden. Diesen Vorstoß lehne ich aufs Schärfste ab und habe ihn mehrmals öffentlich kritisiert, beispielsweise in „Guten Morgen Österreich“.

Auch wenn das Ziel – die Halbierung der Verkehrstoten bis 2030 – lobenswert ist, der Weg dorthin ist eine Paradebeispiel für „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“. Denn mehr Sicherheit im Straßenverkehr wird nicht dadurch erreicht, eine Bevölkerungsgruppe pauschal als „zu alt“ zu klassifizieren und unter Generalverdacht zu stellen.

Gerade ältere Menschen sind routinierte und sichere Fahrer und verursachen statistisch gesehen nicht mehr Unfälle als andere Altersgruppen. Außerdem hat es enorme, negative Auswirkungen auf die Lebensqualität älterer Menschen, wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt werden. Selbstständig Einkaufen fahren, Freunde besuchen oder die Enkelkinder abholen? Ohne Auto Fehlanzeige! Altersdiskriminierende Verschärfungen bei Führerscheinen gefährden Selbstbestimmung, Freiheit und Lebensqualität im Alter und dürfen sich nicht durchsetzen!

In Neuseeland und auch in Dänemark, das gerne als innereuropäisches Vorbild herangezogen wird, wurden verpflichtende Fahrtauglichkeitsprüfungen und Gesundheitsuntersuchungen für Seniorinnen und Senioren wieder abgeschafft. Der Grund: Kein Effekt auf die Unfallzahlen, zu hoher Verwaltungsaufwand und eine klare Diskriminierung älterer Menschen.

Stattdessen braucht es mehr positive Anreize wie freiwillige Fahrtrainings und Checks. Dazu gibt es bereits viele Angebote der Fahrschulen und Autofahrerclubs, welche von den Seniorinnen und Senioren begrüßt und rege genutzt werden. Freiwilligkeit zuerst, Zwang ist nicht der richtige Weg.

Darum kämpfe ich dagegen, Altersdiskriminierung auf EU-Ebene Tür und Tor zu öffnen. Dazu stehe ich im engen Austausch mit der Bundesregierung.

Meine Bitte: Geben Sie bis 31. Mai eine Stellungnahme gegen die Führerschein-Novelle ab!

Außerdem habe ich als Seniorenbund-Präsidentin in einer Stellungnahme an die EU-Kommission die Regelung scharf verurteilt. Das können Sie auch! Bitte unterstützen Sie mich in meinem Kampf gegen Altersdiskriminierung und übermitteln Sie bis zum 31. Mai 2023 Ihre Meinung zur Novelle der EU-Führerscheinrichtlinie online der Europäischen Kommission (dazu hier klicken!).

Unter dem Punkt „Die Kommission möchte Ihre Meinung einholen“, können Sie mit einem Klick auf den Button „Rückmeldung geben“ eine Meinung abgeben. Einfach einmal registrieren oder via Facebook anmelden und Stellungnahme abgeben!

Als Unterstützung finden Sie am Ende dieser Kolumne eine Musterstellungnahme für die EU-Kommission zu Ihrer freien Verwendung. Jede Stimme zählt und ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit mir für  den Erhalt der Selbstbestimmung im Alter kämpfen!

Ihre
Ingrid Korosec

Musterstellungnahme an die EU-Kommission zur Novelle der Führerscheinrichtlinie:

„Ich lehne die Einführung von verpflichtenden Fahrtauglichkeitsprüfungen ab 70 im Rahmen der Novelle der EU-Führerscheinrichtlinie ab. Dabei handelt es sich um klare Altersdiskriminierung. Die Fahrtauglichkeit ist eine Frage der individuellen Fähigkeiten, nicht des Alters! Es ist unrecht, eine ganze Personengruppe unter Generalverdacht zu stellen. Gerade ältere Menschen sind routinierte und sichere Fahrer und verursachen statistisch gesehen nicht mehr Unfälle als andere Altersgruppen. Außerdem hat es enorme, negative Auswirkungen auf die Lebensqualität älterer Menschen, wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt werden. Das gilt besonders für im ländlichen Raum lebende Personen. Ich appelliere daher an die Kommission, die altersdiskriminierenden Fahrtauglichkeitsprüfungen ersatzlos zu streichen!“

„ÖSB RätselFitness“ – unser neues Rätselheft jetzt kostenlos anfordern!

Ich bin sehr stolz darauf, wie sehr die Seniorinnen und Senioren geistig aktiv sind. Um das zu fördern, haben wir in Kooperation ein neues Rätselheft zusammengestellt. In „ÖSB RätselFitness“ ist von klassischen und neuen Kreuzworträtseln über Suchbild- und Logikrätsel bis hin zu vielen Variationen des beliebten Zahlenspiels Sudoku für jeden Geschmack etwas dabei. Ein anspruchsvoller und unterhaltsamer Zeitvertreib, der dazu noch das Gedächtnis trainiert.

Sie sind neugierig geworden? Bestellen Sie unser Rätselheft ganz einfach unter bundesorg@seniorenbund.at oder 01/40 126 431!

P.S.: Die neue Ausgabe unserer Seniorenbund-Rätsel ist da! Freizeitspaß und Training für die grauen Zellen in einem. Am besten gleich herunterladen, ausdrucken und losrätseln!

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