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Eine Kugel rollt um die Welt
Es ist eines der ältesten Spiele der Menschheit, Überreste und Darstellungen davon findet man sogar auf Wandreliefs in ägyptischen Pyramiden: Kegeln. Das Prinzip ist einfach wie genial: Mit einer glatten Kugel versuchen die Spielerinnen und Spieler, möglichst viele aufgestellte Kegel umzulegen. Die Vorformen des heutigen Kegelns stammen aus dem Mittelalter. Damals wurde auch weniger um des Sportsgeists Willen gespielt, als sich durch Wettgewinne die Taschen zu füllen. Haben so Kegelgilden mitunter auch Kirchenbauten finanziert, geriet das Spiel für lange Zeit als gotteslästerlich in Verruf. Aber auch die Mönche in den Klöstern konnten sich dem Reiz der Kugel nicht entziehen. Kurzerhand nannten Sie das Spiel in „Heidentöten“ um und taten so, als würden sie mit der Kugel ganz fromm versuchen, Abbilder heidnischer Götter aus dem Weg zu räumen.
Trotz kirchlicher Ablehnung wurde Kegeln immer beliebter, war fixer Bestandteil von Dorfplätzen, auf Hochzeiten und Kirtägen und verbreitete sich in der ganzen Welt. In den USA wurde es wegen der eingangs erwähnten Beliebtheit, darauf zu wetten, verboten. Allerdings nur mit neun Kegeln, weswegen kurzerhand ein zehnter dazugestellt wurde: Bowling war geboren.
In die Vollen gehen und Abräumen!
Auch wenn Bowling mittlerweile das Synonym des modernen Kugelsports ist, wird in Österreich das traditionelle Kegeln nach wie vor rege ausgeübt – auch im Seniorenbund. Die Unterschiede zum Bowling machen es gleichzeitig ein Stück anspruchsvoller. Erstens sind die neun Kegel in einer Raute angeordnet, weswegen sie schwerer zu treffen sind. Zweitens haben die verwendeten Kugeln keine Bohrlöcher für die Finger. Eine starke und ruhige Hand ist daher umso bedeutsamer.
Gespielt wird parallel auf zwei oder vier Bahnen. Anfangs geht es „auf die Vollen“, hier werden nach dem ersten Wurf alle Kegel wieder aufgestellt, mit den Folgewürfen müssen dann alle Kegel abgeräumt werden, bis die Bahn leer ist. Erst dann werden die Kegel wieder aufgestellt. Auf jeder Bahn werden abwechselnd 25 Kugeln auf die Vollen und 25 Kugeln zum Abräumen gespielt. Wer mehr Punkte hat, gewinnt.
Bundeskegeltage 2024 in Koblach: Erst harter Wettbewerb, dann ausgelassenes Feiern!
Das macht Kegeln zum präzisen und harten Ausdauersport. „Viele unterschätzen den Kraftaufwand für Kegeln“, betont Bundessportreferent Walter Berger. „Es braucht viel Kraft, Konzentration und Körperbeherrschung, um 50 bis 60 Schübe hintereinander zu spielen“, sagt er weiter.
Zusätzlich ist Teamgeist beim Kegeln wichtiger, als viele denken. Gerade beim Turniersport zählt mehr noch als das einzelne Ergebnis die Leistung des jeweiligen Teams. 29 Teams haben bei den Bundeskegeltagen SKC Bergfalken in Koblach mächtig abgeräumt. Gespielt wurde je 2 mal auf 15 Volle und 15 Abräumen pro Person und die Teams haben einander nichts geschenkt. So hart der Wettbewerb war, umso ausgelassener war die Feier danach – so wie Kegeln die Leute schon seit Urzeiten zusammengebracht hat.