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Eine „typisch britische“ Sportart aus Frankreich
Kräftige Aufschläge, penibel getrimmter Rasen oder glatte Sandböden, laufende Sportlerinnen und Sportler in weißen Shorts oder Röcken und natürlich Wimbledon: Tennis ist für viele Menschen eine der britischen Sportarten schlechthin. Dabei vertrieben sich bereits im Mittelalter Französinnen und Franzosen mit dem „Jeu de Paume“, dem „Spiel mit der Handinnenfläche“, die Zeit, als dieses in England noch unbekannt war. Dabei brachten Rang und Stand im Gegensatz zu anderen Sportarten keine Vorteile, es zählten allein die Punkte.
Bereits im 16. Jahrhundert boomten die kommerziellen Tennishallen in Paris. Erst 1874 patentierte der englische Major Walter Clopton Wingfield eine adaptierte, moderne Version des Tennis (das „Lawn Tennis“, weil auf Rasen gespielt wurde), im Juli 1877 fanden die ersten Meisterschaften in Wimbledon – dem heute ikonischen Schauplatz für Turniere – statt. Besonders gehobene Kreise importierten den Sport aus England, beispielsweise war Tennis im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts absoluter Trend, inklusive Vereinsgründungen. In den 1920er Jahren etablierte sich das Profitennis, nach einer Unterbrechung ist es seit 1988 wieder olympische Disziplin.
Lebensverlängerndes Ganzkörpertraining
Das Spiel mit dem gelben Filzball bietet mehr Vorteile, als man denken mag. Tennistraining beansprucht den ganzen Körper und gleich mehrere Muskelgruppen: Arme, Beine, Bauch und Rücken. Dabei werden Koordination und Motorik verfeinert, während gleichzeitig Auffassungsgabe und Konzentrationsfähigkeit verbessert werden.
Studien haben außerdem gezeigt, dass Tennis das Leben um rund 10 Jahre verlängert und aktiver hält. In diesem Kontext verwundert es nicht, dass Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec passionierte Tennisspielerin ist – auch wenn sie wegen ihrer Arbeit selten dazu kommt, ein paar Aufschläge auf dem Platz hinzulegen, wie sie betont.
Bundestennistage in Wien: Mehr als 280 Jahre Erfahrung und Sportsgeist pro Partie!
Zusätzlich fördert Tennis die soziale Interaktion, minimiert das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen, ist einsteigerfreundlich und birgt ein geringeres Verletzungsrisiko als andere Sportarten. Das macht es für alle Altersklassen, aber auch für Seniorinnen und Senioren interessant. Rund 250.000 Seniorinnen und Senioren spielen weltweit in 450 Turnieren.
Mehr als 100 von ihnen aus 7 Bundesländern sind bei den Bundestennistagen in Wien über den Platz gerast – und das mit beeindruckender technischer Präzision, von der Haltung bis zum Aufschlag, wie Bundessportreferent Walter Berger betont. Der Verzicht auf Einzelbewerbe macht die Bundestennistage außerdem zu einem richtigen Team-Turnier und fordert die Koordination der Teilnehmerinnen und Teilnehmer heraus.
Gespielt wurde sowohl im Damen- als auch im Herrendoppel sowie im Mixed-Doppel, in dem jeweils eine Seniorin und ein Senior gegeneinander angetreten sind. Wer ein Aufschlagspiel, also eine Runde, gewinnt, erhält einen Punkt, bei sechs Punkten ist ein Satz gewonnen. Wer zuerst zwei Sätze gewinnt, ist Sieger der Partie. Die Turnierklassen waren nach dem gemeinsamen Alter der Teams aufgeteilt, bei den Damen und Herren waren so mitunter mehr als 280 Jahre Erfahrung und Sportsgeist bei einer Partie auf dem Feld. Das zeigt deutlich: beim Tennis heißt es für ein aktives und freudvolles Altern ganz klar: „Spiel, Satz und Sieg!“