Equal Pension Day: Frauen brauchen mehr Pensionssplitting und weniger Teilzeit! - Österreichischer Seniorenbund

Equal Pension Day: Frauen brauchen mehr Pensionssplitting und weniger Teilzeit!

Das Thema der Woche

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

erschienen am 02.08.2022

Heute, am 3. August, ist Equal Pension Day. An diesem Tag haben Männer bereits so viel Pension bekommen wie Frauen in einem ganzen Jahr. Die hohe Teilzeitquote bei Frauen – jede zweite Frau, aber nur jeder neunte Mann arbeiten in Teilzeit – und fehlende Erwerbszeiten wegen Kindererziehung und Pflege lassen die Lohn- und Gehaltsschere von 19 Prozent zu einer Pensionsschere von 41 Prozent und damit um mehr als das Doppelte aufgehen. Anders gesagt: Frauen fallen um 150 Tage Pension um. Bei so einem Befund müssten überall die Alarmglocken schrillen, und zwar das ganze Jahr über! Aber außer einem Aufschrei einmal jährlich wird viel zu wenig getan! Das kritisiere ich unter anderem im Kurier und den Salzburger Nachrichten.

Diese Ungleichheit hat mich vor 40 Jahren bewegt und in die Politik gebracht. Diese Ungleichheit ärgert mich heute genauso und hält mich in der Politik. Seit Jahren bewegen sich die Verbesserungen bei den Pensionsunterschieden zwischen Männern und Frauen im Schneckentempo. Das ist ein Armutszeugnis für Politik, Wirtschaft, aber auch für Männer und Frauen. Alle sind gefordert, gegen diese Ungleichheit vorzugehen.

Das Automatische Pensionssplitting muss dieses Jahr beschlossen werden!

Ich kämpfe vor allem für das automatische Pensionssplitting, also die Aufteilung von Pensionszeiten zwischen Eltern, um fehlende Erwerbszeiten wegen Kindererziehung auszugleichen. Denn das Splitting auf freiwilliger Basis ist seit seiner Einführung 2005 kaum genutzt worden. Das liegt einerseits an mangelnder Information durch die Behörden, andererseits am mangelnden Vorausdenken vieler Eltern. Darum: Das automatische Pensionssplitting muss endlich umgesetzt werden, besser früher als später! Nicht nur ist es Teil des Regierungsprogrammes, es bedeutet auch mehr Fairness und Anerkennung von Kindererziehung als wertvolle Arbeit!

Mehr Vollzeitarbeit ermöglichen und über die Folgen von Teilzeitarbeit aufklären!

Außerdem müssen wir weiter daran arbeiten, dass Arbeit und Familie besser in Einklang gebracht werden können. Der Großteil der Frauen hat nicht die Möglichkeit, Vollzeit zu arbeiten, oft wegen Pflege und Kindererziehung. Diese Frauen laufen sehenden Auges Richtung Altersarmut – weil sie nicht anders können!

Die Bundesregierung hat dagegen einen richtigen Schritt gesetzt und die Finanzierung des Ausbaus der Kinderbetreuung für die kommenden fünf Jahre auf eine Milliarde Euro aufgestockt. Diesen Weg müssen wir weitergehen! Außerdem fordere ich den Ausbau der Förderung von Betriebskindergärten.

Nicht zuletzt geben 27,3 Prozent der Frauen, die Teilzeit arbeiten, an, nicht Vollzeit arbeiten zu wollen. Viele dieser Frauen sind sich nicht über die Auswirkungen von Teilzeitarbeit auf ihr Pensionskonto bewusst. Hier fordere ich aktive Aufklärung, etwa durch eine Hochrechnung des zukünftigen Pensionskontos. Denn wer sich heute bewusst für Teilzeitarbeit entscheidet, muss wissen, dass er oder sie zusätzliche Vorsorge treffen muss!

Einmalzahlung für Seniorinnen und Senioren: Auszahlung erfolgt Anfang September

Die Einmalzahlung von bis zu 500 Euro ist eine wichtige Entlastung für Seniorinnen und Senioren. Ich habe dafür gekämpft, dass diese Unterstützung so rasch wie es der parlamentarische Fristenlauf erlaubt, nämlich mit den Augustpensionen, ausbezahlt wird. Da die Pensionen im Nachhinein ausbezahlt werden, erhalten Sie die Augustpension und damit auch die Einmalzahlung am 1. September. Weitere Informationen zu den Entlastungsmaßnahmen gegen die Teuerung finden Sie unter https://www.seniorenbund.at/entlastungsmassnahmen-2022.

Ihre
Ingrid Korosec

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„ÖSB RätselFitness“ – unser neues Rätselheft jetzt kostenlos anfordern!

Ich bin sehr stolz darauf, wie sehr die Seniorinnen und Senioren geistig aktiv sind. Um das zu fördern, haben wir in Kooperation ein neues Rätselheft zusammengestellt. In „ÖSB RätselFitness“ ist von klassischen und neuen Kreuzworträtseln über Suchbild- und Logikrätsel bis hin zu vielen Variationen des beliebten Zahlenspiels Sudoku für jeden Geschmack etwas dabei. Ein anspruchsvoller und unterhaltsamer Zeitvertreib, der dazu noch das Gedächtnis trainiert.

Sie sind neugierig geworden? Bestellen Sie unser Rätselheft ganz einfach unter bundesorg@seniorenbund.at oder 01/40 126 431!

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